Legasthenie, auch Lese-Rechtschreib-Störung, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten und LRS genannt – ist die massive und lang andauernde Störung des Erwerbs der Schriftsprache. Legastheniker haben Probleme mit der Umsetzung der gesprochenen in geschriebene Sprache und umgekehrt. Als Ursache werden eine genetische Disposition, Probleme bei der auditiven und visuellen Wahrnehmungsverarbeitung, der Verarbeitung der Sprache und vor allem bei der phonologischen Bewusstheit angenommen. Die Störung tritt isoliert und erwartungswidrig auf, d. h. die schriftsprachlichen Probleme entstehen, ohne dass es eine plausible Erklärung wie eine generelle Minderbegabung oder schlechte Beschulung gibt. Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie geht davon aus, dass in Deutschland 4 % der Schüler von einer Legasthenie betroffen sind. Bei frühzeitiger Erkennung können die Probleme meist kompensiert werden; je später eine Therapie ansetzt, desto geringer sind in der Regel die Effekte.
Lesen und schreiben…
zu können sind unerlässliche Voraussetzungen für die berufliche und persönliche Entfaltung sowie die selbst bestimmte Teilnahme am politischen und gesellschaftlichen Leben. JEDER MENSCH HAT EIN RECHT AUF LESEN UND SCHREIBEN!
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Warum können wir solche Texte problemlos lesen? Natürlich, im Gehirn werden die fehlenden oder vertauschten Elemente sofort ergänzt, weil wir einen sicheren und gut arbeitenden Wort-Bild-Speicher aufgebaut haben. Dieser erkennt Wörter oder auch Morpheme (-fahr-, -leg-), die wir schon häufig gelesen haben, sofort. Nur auf dieser Basis ist flüssiges Lesen möglich. Bei einer Leseschwäche enthält dieser Speicher viel zu wenige Wörter oder kann sie nur schlecht oder zu langsam abrufen.Daher müssen diese Kinder und Jugendlichen mehr Wörter mühsam „er-lesen“. Sie verlieren so Zeit und können im Umgang mit Texten immer nur sehr verlangsamt arbeiten.
Das Arbeitsgedächtnis ist überlastet durch anstrengende Dekodierungsprozesse, das Textverständnis ist stark eingeschränkt, Lese“genuss“ kann nicht entstehen.
Wenn ein neuer Lesestart begonnen werden soll:
- sollte der/diejenige mit dem Kind/Jugendlichen arbeiten, der die größtmögliche Geduld aufweist, auch die kleinsten Leseerfolge des „Gescheiterten“ zu würdigen
- sollte der Helfende eine gutes Hintergundwissen zur Leseförderung besitzen, weil es auf dem regulären schulischen Weg ja bereits NICHT möglich war, dieses Kind / Jugendlichen zum Lesen zu bringen
- das Kind / Jugendliche darf bei diesem neuen Start nicht mehr scheitern, um sein Selbstvertrauen nicht gänzlich zu verlieren, Erfolgserlebnisse müssen sicher gestellt sein!
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Legasthenie
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