Sehr zynisch wird in diesem Artikel der Süddeutschen über scheinbar hochbegabte Kinder hergezogen, deren Eltern unangemessene Forderungen an Lehrer stellen und die grenzenlose Faulheit der eigenen Kinder verleugneten. „Faule Kinder“ gibt es aus lerntherapeutischer Sicht nicht, bei einer genaueren Analyse kommt man in der Regel meist zu einem reflektierteren Fazit. Ich halte es für kritisch, sowohl Lehrern, als auch Eltern, Kindern oder Jugendlichen mit Schubladendenken gegenüber zu treten. Dies verhindert allzu oft, dass wir genauer hinschauen, wirklich zuhören, und gemeinsam individuell sinnvolle Lösungsansätze entwickeln können. Ein wesentliches Werkzeug in der Lerntherapie ist es, Emotionen während des Lernens genauer zu erkennen und positiv zu beeinflussen. Eine große Herausforderung in unserem Bildunsgsystem wird es weiterhin sein, für Kinder und Jugendiche ausreichend Nischen zu schaffen, damit die Persönlichkeitsentwicklung und emotionale Stabilität nicht auf der Strecke bleibt. Ohne diese entscheidenden Faktoren bleiben, auch nach dem kürzesten Weg zum Abitur, und dem schnellsten Bachelorstudiengang, emotionale Sackgassen vorprogrammiert.
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