7 Millionen haben den Film bereits gesehen, und ganz Deutschland spricht über unfähige Lehrer, nun auch die FAZ. „Nur die schwächsten Abiturienten gehen in ein Lehrerstudium, und trotz jahrelangem Scheitern sind unfähige Lehrkräfte unkündbar.“ Mit solchen Slogans auf Bildzeitungsniveau punkten zu wollen, und diese scheinbar auch noch wissenschaftlich zu untermauern, in dem ein paar Studien punktuell aneinandergereiht werden, lässt das Niveau des Artikels auf dem des Filmes zurück. War dies gewollt, FAZ?. Ein Film wie „Fack ju Göthe“ will provozieren und Zuschauer aller Bildungsschichten gröhlen lassen über die Dummheit von Anderen. Die FAZ als eine der renommiertesten Zeitungen der Welt hat dies nicht nötig und kann es sich erlauben, zu mehr Reflexion anzuregen. Wo ist das Engagement für eine Bildungspolitik, die gute Lehrer mehr stärkt und weniger erfahrene und überlastete Lehrer an sozialen Brennpunkten, an Hauptschulen, die hervorragende Arbeit leisten, aureichend Fortbildungen ermöglicht und deren Gehälter anpasst? Es gibt politisch viel zu tun im deutschen Schulsystem, es gibt immer noch Lehrkräfte, die schlagen, die tyrannisieren, erniedrigen und wenig Empathie und Professionalität mitbringen. Aber können wir dem Problem schwieriger Einzelfälle begegnen mit einer so breit angelegten Brachialkritik? Ihr Artikel gießt Öl ins Feuer und schürt verständliche Wut auf der anderen Seite. Wenn wir auf diesem Niveau stehen blieben, wäre es traurig für Deutschland.
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