Die Karriere eines Humangenetikers einschlagen: Viele Unbedarfte halten das mit Legasthenie für unmöglich. Klischees und Vorurteile gibt es viele. Prof. Dr. med. Tiemo Grimm kämpft erfolgreich dagegen an – für sich, aber in erster Linie für andere Betroffene. Die eigene Behinderung legte ihm keine allzu großen Steine in den Weg: Zum einen war es in seiner Familie nichts Ungewöhnliches, dass manche Probleme mit dem Lesen und Schreiben hatten. Zum anderen konnte er sein Handicap in der Schule leicht kompensieren: In den naturwissenschaftlichen, mathematischen Fächern hatte er die besten Noten. “Ich galt als einseitig begabt”, sagt er schmunzelnd. Sein Abitur machte er mit einem Zeugnis aus Einsern und Vierern. Der Numerus Clausus für einen Studienplatz für Medizin wurde damals auf Grundlage der naturwissenschaftlichen Fächern sowie Deutsch ermittelt. So klappte es mit dem Studienplatz. Heute würde er vermutlich daran scheitern, schätzt der Professor, der eine gute Portion Glück im Leben hatte: “Das Studium war damals ganz stark mündlich ausgerichtet, nicht schriftlich mit Klausuren. Die erste Hälfte, bis zum Physikum, ist rein naturwissenschaftlichen. Das war ja gerade meine Stärke. Deshalb habe ich problemlos Medizin studieren können und es in kürzt möglichster Zeit geschafft”, führt der Legastheniker weiter aus. Der Schwerpunkt Genetik interessierte ihn nicht nur, sondern fußt auch auf reiner Mathematik: Für jemanden mit einer Lese- und Rechtschreibstörung ein Pluspunkt. Hier zum Artikel in Kursfinder.de
Comments are closed.